Ungeklärte Fragen in der Arbeitsmedizin. Reden Sie mit!

Thema
Gesundheitsförderung
Schwerpunkt
Arbeitsmedizin
Methode
Co-Creation, Crowdsourcing
Laufzeit
Jänner 2023 - Oktober 2023
Status
abgeschlossen
Ort
Österreich
Förderschiene

Worum geht es im Projekt?

Die meisten Menschen verbringen einen Großteil ihrer Zeit am Arbeitsplatz. Daher ist es umso wichtiger, mögliche Gefahren und Risiken am Arbeitsplatz zu minimieren, um Krankheiten und Unfälle zu vermeiden und die Gesundheit der Arbeitnehmer:innen insgesamt zu fördern. Hier kommt nun die Arbeitsmedizin ins Spiel. Doch für viele gesundheitliche Fragen und Probleme in der Arbeitsmedizin fehlen noch Antworten aus der Wissenschaft. Daher hat die Österreichische Akademie für Arbeitsmedizin und Prävention (AAMP) das Priorisierungsprojekt „Ungeklärte Fragen in der Arbeitsmedizin. Reden Sie mit!“ gestartet, um Forschungsfragen aus der Praxis zu sammeln, die in der Arbeitsmedizin noch unbeantwortet sind. Unterstützt wurde die AAMP in diesem Projekt vom LBG OIS Center. Das Projekt hatte zum Ziel, unbeantwortete Forschungsfragen an die Arbeitsmedizin unter Einbezug unterschiedlicher Lebenswelt-Expert:innen zu sammeln. Hierfür wurde ein Crowdsourcing mit anschließender Priorisierung aufgesetzt und durchgeführt. Am Ende des Prozesses lag der AAMP eine Liste von unbeantwortete Forschungsfragen an die Arbeitsmedizin vor, mit der diese dann weiterarbeiten kann.

Was ist das Ziel des Projekts?

In dem Projekt „Ungeklärte Fragen in der Arbeitsmedizin. Reden Sie mit!“ wurden Arbeitsmediziner:innen sowie der arbeitsmedizinischer Fachdienst, Expert:innen aus dem Gesundheitsbereich, für die die Arbeitsmedizin von Relevanz ist, Arbeitgeber:innen, Arbeitnehmer:innen sowie all jene, die ein Interesse an Arbeitsmedizin haben, eingeladen, ihre unbeantworteten Fragen, kaum beforschte Themen und/oder Ideen für die Forschung im Bereich der Arbeitsmedizin auf einer Online-Plattform einzureichen. Das Projekt verfolgte dabei zwei Ziele:


  • Identifizierung neuer, wissenschaftlich unbeantworteter Forschungsfragen an die Arbeitsmedizin

  • Identifizierung bereits wissenschaftlich beantworteter Fragen an die Arbeitsmedizin, über die jedoch kaum bis kein Wissen unter Arbeitsmediziner:innen herrscht

Daraus ergaben sich folgende Projektergebnisse:


  • Die identifizierten, unbeantworteten Fragen in der Arbeitsmedizin werden von der AAMP in die Wissenschaft getragen, um notwendiges Wissen zu schaffen und gesundheitliche Probleme in der Arbeit zu lösen.

  • Die bereits wissenschaftlich beantworteten Fragen an die Arbeitsmedizin, über die jedoch kaum bis kein Wissen unter Arbeitsmediziner:innen herrscht, werden von der AAMP aufbereitet und Wissen darüber wird in AAMP-Kursen und Fortbildungen bzw. bei ÖGA-Kongressen verbreitet.

Wer nimmt am Projekt teil?

Arbeitsmediziner:innen sowie der arbeitsmedizinischer Fachdienst, Expert:innen aus dem Gesundheitsbereich, für die die Arbeitsmedizin von Relevanz ist, Arbeitgeber:innen, Arbeitnehmer:innen sowie all jene, die ein Interesse an Arbeitsmedizin haben

Wie werden die Teilnehmer:innen in das Projekt einbezogen?

Von Anfang März bis Anfang Mai 2023 waren dann Arbeitsmediziner:innen sowie der arbeitsmedizinische Fachdienst, Expert:innen aus dem Gesundheitsbereich, für die die Arbeitsmedizin von Relevanz ist, Arbeitgeber:innen, Arbeitnehmer:innen sowie all jene, die ein Interesse an Arbeitsmedizin haben, aufgefordert, ihre unbeantworteten Fragen an die Arbeitsmedizin via einem Online-Fragebogen einzureichen. Der Online-Fragebogen enthielt einerseits die folgenden zwei mit der Steuerungsgruppe entworfenen, offenen Crowdsourcing-Fragen:

  • Welche arbeitsmedizinischen Fragen sind für Sie noch immer unbeantwortet?
  • Welche arbeitsmedizinischen Fragen werden Ihrer Meinung in der Zukunft eine immer größere Rolle spielen?

Außerdem wurden soziodemographischen Merkmale erhoben.

Im Zeitraum von Anfang März bis Anfang Mai 2023 wurde der Crowdsourcing-Fragebogen insgesamt 1.155-mal geöffnet. Der Online-Fragebogen wurde insgesamt 165-mal vollständig ausgefüllt (Ausschöpfungsquote von 14,3%). Nach einer intensiven Phase der Datenbereinigung wurden 67 für die Arbeitsmedizin potenziell relevante Fragestellungen an die Forschung identifiziert. Diese wurden wiederum in die Kategorien unbeantwortet und beantwortet eingeteilt und den Mitgliedern der Steuerungsgruppe zugesendet. Die Mitglieder der Steuerungsgruppe wurde gebeten, ihre Top 10 relevantesten Fragestellungen auszuwählen und diese Auswahl dem Kernteam vor dem Co-Creation Workshop zuzusenden. Diese Auswahlschritte führten zu einer Reduktion auf 40 potenziell relevante Fragestellungen. Ziel des Co-Creation Workshops mit der Steuerungsgruppe war es dann, aus der Liste der 40 potenziell relevanten Fragestellungen jene auszuwählen, die für die Mitglieder der Steuerungsgruppe die höchste Wichtigkeit haben und somit von der arbeitsmedizinischen Forschung am vordringlichsten bearbeitet werden sollte. Nach drei Priorisierungsschritten wurden die acht relevantesten, zentralen Fragestellungen an die Arbeitsmedizin identifiziert.

Wie werden die Teilnehmer:innen für das Projekt gewonnen?

Das Crowdsourcing wurde in den unterschiedlichsten Kanälen beworben. Die österreichischen Arbeitsmediziner:innen sowie der arbeitsmedizinische Fachdienst wurden über den Newsletter der AAMP zur Teilnahme eingeladen. Das Projekt wurde außerdem am ÖGA-Kongress im April 2023 vorgestellt. Die Mitglieder der Steuerungsgruppe verteilten die Informationen innerhalb ihrer Kanäle und das LBG OIS Center verbreitete den Aufruf auf seinen Social Media Kanälen.

Was ist das Ergebnis des Projekts?

Die acht relevantesten, zentralen Fragestellungen an die Arbeitsmedizin wurden identifiziert. Die acht priorisierten Fragestellungen werden nun auf der Website der AAMP veröffentlicht und die österreichischen Arbeitsmediziner:innen sowie der arbeitsmedizinische Fachdienst werden über den Newsletter der AAMP darüber informiert. Außerdem werden diese acht zentralen Fragestellungen von der AAMP in die wissenschaftliche Community getragen, einerseits um zu klären, welche Aspekte dieser breiten Fragestellungen bereits mit wissenschaftlicher Evidenz abgedeckt sind, und andererseits, um zu bestimmen, welche Aspekte noch weitgehend unbeantwortet sind. Ziel ist es, zu diesen Fragen notwendiges Wissen zu schaffen, um gesundheitliche Probleme in der Arbeit zu lösen.

Welche Publikationen sind im Rahmen des Projekts entstanden?

AAMP-Endbericht: Download als PDF

Projektleitung

Dr. Sally Bitterl

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ovggrey@nnzc.ng

Ludwig Boltzmann Gesellschaft, Open Innovation in Science Center

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puevfgvnar.tevyy@yot.np.ng

Ludwig Boltzmann Gesellschaft, Open Innovation in Science Center

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gubznf.cnysvatre@yot.np.ng

Projekt-Website

https://www.aamp.at/forschung-beratung/reden-sie-mit