Reden Sie mit! Welche Fragen zu psychischen Erkrankungen soll die Wissenschaft Ihrer Meinung nach aufgreifen?
- Thema
- Psychische Gesundheit
- Schwerpunkt
- Forschungsfragen zu psychischen Erkrankungen
- Methode
- Beirat, Co-Creation, Crowdsourcing
- Laufzeit
- Jänner 2015 – März 2016
- Status
- abgeschlossen
- Ort
- Österreich
- Förderschiene
- OIS Center Projekt
Worum geht es im Projekt?
Mit der ersten „Reden Sie mit!“ Crowdsourcing-Initiative von Forschungsfragen leistete die Ludwig Boltzmann Gesellschaft Pionierarbeit in Europa. Ziel war es, erstmals Menschen außerhalb der Wissenschaft in die Generierung von Forschungsfragen einzubinden. Betroffene, Angehörige und Expert:innen waren aufgefordert, offene Fragen im Bereich der psychischen Erkrankungen einzureichen.
Wer nimmt am Projekt teil?
Patient:innen, Familienmitglieder; Pfleger:innen; Ärzt:innen; Therapeut:innen
Vertreter:innen von Patient:innen-Organisationen; Vertreter:innen der Fachbereiche Psychiatrie, Psychotherapie, psychiatrische Pflege und klinische Psychologie
Wie werden die Teilnehmer:innen in das Projekt einbezogen?
11 Wochen lang – von 16. April bis 6. Juli 2015 – waren Patient:innen, Familienmitglieder, Pfleger:innen, Ärzt:innen und Therapeut:innen aufgefordert, Erfahrungen, Beobachtungen und offene Fragen im Bereich psychischer Erkrankungen über die Online-Plattform www.redensiemit.org einzureichen. Über 400 qualitativ hochwertige Beiträge für die künftige Erforschung psychischer Erkrankungen wurden eingereicht. Die eingereichten Beiträge wurden dann 17 Hauptthemen und 7 Forschungsbereichen zugeordnet.
Von 29. September bis 18. Oktober 2015 konnten registrierte Teilnehmer:innen auf der Plattform www.redensiemit.org im Rahmen eines Community-Votings darüber abstimmen, welche der sieben Forschungsbereiche vordringlich erscheinen. Alle Teilnehmer:innen hatten die Möglichkeit, für jeweils zwei der sieben Forschungsbereiche zu stimmen.
Im Anschluss an das Community-Voting, an dem sich 217 Personen beteiligten, erfolgte die Beurteilung der Forschungsbereiche durch eine internationale Fachjury bestehend aus Vertreter:innen von Patient:innen-Organisationen und Vertreter:innen der Fachbereiche Psychiatrie, Psychotherapie, psychiatrischen Pflege und klinischen Psychologie. Aufgabe der Jury war es, den Neuigkeitsgrad der Fragen und Themen sowie deren Relevanz für Forschung und Gesellschaft zu beurteilen. Im Zuge der Jurysitzung zeigt sich, dass alle sieben genannten Forschungsbereiche Elemente und Fragestellungen aus dem Themenbereich Kindern und Jugendliche beinhalten. Im Zuge der Jurysitzung und auf Anraten der Fachexpert:innen wurde deshalb der Forschungsbereich „Psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen“ ergänzt.
Was ist das Ergebnis des Projekts?
Basierend auf den Crowdsourcing-Ergebnissen, dem Community-Voting und den Überlegungen der Fachjury wurden drei Forschungsbereiche als prioritär identifiziert:
- Die psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen,
- die Entstigmatisierung von psychischen Erkrankungen und
- die Versorgungsforschung hinsichtlich psychischer Erkrankungen.
Um dieses Ergebnis auch in konkrete Forschungsaktivtäten zu überführen, wurden nach einem Ideas Lab die beiden Ludwig Boltzmann Forschungsgruppen D.O.T – Die offene Türe und Village - How to raise the village to raise the child"gegründet.
Welche Publikationen sind im Rahmen des Projekts entstanden?
- Prozessdokumentation auf Englisch (zum Download als PDF)
- Prozessdokumentation auf Deutsch (zum Download als PDF)
Projektleitung
Ludwig Boltzmann Gesellschaft, Open Innovation in Science Center