Gemeinsam sorgen

Das Potenzial von Care-Räten

Thema
Inklusive Gesellschaft
Schwerpunkt
Pflege; Unterstützungsstrukturen
Methode
Bürger:innenrat, Co-Creation
Laufzeit
Juni 2023 - Dezember 2023
Status
laufend
Ort
Niederösterreich
Förderschiene
PPIE Exploration

Worum geht es im Projekt?

In diesem Projekt geht es um die Etablierung eines demokratischen Beteiligungsprozesses, in dem gemeinsam über grundlegend bestimmende Rahmenbedingungen und Prozesse entschieden wird. Zusammen mit den anderen Bewohner:innen der Gemeinde Kaltenleutgeben sollen sie das Zusammenleben in Haushalten, Einrichtungen und Nachbarschaften reflektieren und die ethischen, politischen, ökonomischen und räumlichen Dimensionen bestehender und erstrebenswerter Sorgebeziehungen in der Gemeinde ausloten. Durch das gemeinsame Planen und Visionieren soll die Basis für eine nachhaltige Verankerung neuer Sorgestrukturen entstehen.
Um das Veränderungspotenzial eines »Care-Rats« auszuloten, wird ein transformativer Sorge-Ansatz entlang von vier Kriterien verfolgt:
• Entwicklung bzw. Gestaltung demokratisch-partizipativer Aushandlungsprozesse zwischen kommunaler Versorgung, Care-Gebenden und Care-Empfangenden
• Restrukturierung von Sorgenbeziehungen über den Kontext eines Haushalts oder einer Familie hinaus, Reduzierung der Abhängigkeit von traditionellen Familienstrukturen durch stärker gemeinschaftliche Verantwortung.
• Verbesserte Verzahnung von bezahlten und unbezahlten Pflege- und Betreuungsleistungen.
• Abbau der ungleich vergeschlechtlichten Sorgeverantwortung.

Die angestrebte Veränderung ist auf zwei Ebenen verortet. Zum einen geht es um Zugang zu und Verbesserung von kommunalen Infrastrukturen für Pflege, Betreuung und soziale Teilhabe. Zum anderen gilt es aber auch neue familiäre und nachbarschaftliche Sorgekulturen zu schaffen, um das Zusammenleben und die Gesundheit aller Beteiligten zu fördern.

Was ist das Ziel des Projekts?

Ziel ist die ko-kreative Entwicklung von Unterstützungsstrukturen, in der kommunale Versorgungsorgane, Care-Gebende und Care-Empfangende jeweils eine zentrale Rolle spielen. Der Mehrwert für Beteiligte liegt darin, Anliegen und Bedürfnisse einzubringen und im Austausch mit anderen Akteur:innen an der Umsetzung von Verbesserungen in der Gemeinde teilzuhaben.

Wer nimmt am Projekt teil?

Wissenschaftler:innen aus der Soziologie und sozialen Arbeit; Fachkräfte aus dem Bereichen Gesundheit, Pflege und Soziales; Personen, die Pflege oder Betreuung erhalten; Bürger:innen, Entscheidungsträger:innen. Es wird versucht auf »verstecktes« Potential nicht sofort naheliegender Personen- bzw. Berufsgruppen zu achten.

Wie werden die Teilnehmer:innen in das Projekt einbezogen?

Um den Care-Rat umzusetzen, wird ein methodischer Mix aus Netzwerk-Konferenz, Zukunftswerkstatt und Bürger:innen-Rat umgesetzt.

Wie werden die Teilnehmer:innen für das Projekt gewonnen?

Teilnehmende werden in Zusammenarbeit mit der Gemeinde für das Projekt gewonnen.

Projektleitung

Ass.-Prof. Dr. Emma Dowling;

E-Mail icon
pner.eng@havivr.np.ng

FH-Prof. Dr. Michaela Moser

E-Mail icon
pner.eng@havivr.np.ng

Kooperationspartner

Marktgemeinde Kaltenleutgeben