CoMitMenT
Trialogisches Co-Design zur Verbesserung körperlicher Gesundheitsversorgung für Menschen mit psychischen Krankheitserfahrungen
- Thema
- Gesundheitsförderung, Psychische Gesundheit
- Schwerpunkt
- Körperliche Gesundheit für Menschen mit psychischen Krankheitserfahrungen; Somatische Behandlung
- Methode
- Beirat, Co-Creation
- Laufzeit
- Juli 2023 - Dezember 2023
- Status
- laufend
- Ort
- Wien
- Förderschiene
- PPIE Exploration
Worum geht es im Projekt?
Menschen mit psychischen Krankheitserfahrungen haben im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung ein erhöhtes Risiko, körperliche Krankheiten zu entwickeln und an diesen zu versterben. Obwohl viele dieser körperlichen Probleme behandelbar sind, ist die Inanspruchnahme entsprechender medizinischer Dienstleistungen für Menschen mit psychischen Krankheitserfahrungen erschwert. Zurückzuführen ist dies auf Ungleichheiten und Stigmatisierung im medizinischen Versorgungssystem, welche Barrieren im Zugang zu einer adäquaten somatischen Behandlung darstellen.
Im Projekt CoMitMenT werden die Erfahrungen und Kenntnisse von drei Gruppen – Menschen mit (bewältigten) psychischen Erkrankungen, Angehörigen und Freund:innen von Menschen mit psychischen Krankheitserfahrungen sowie Professionist:innen aus dem somatischen und psychosozialen Gesundheitsbereich – im Rahmen zweier Co-Creation-Workshops zusammengeführt. Dabei sollen im gemeinsamen Diskurs hindernde und fördernde Faktoren erörtert werden, die Menschen mit psychischen Krankheitserfahrungen erleben, wenn sie Hilfe für somatische Probleme oder Anliegen im öffentlichen Gesundheitssystem in Anspruch nehmen möchten. Daraus gewonnene Erkenntnisse sollen genutzt werden, um eine personenzentrierte, bedürfnisorientierte Intervention zu entwickeln, die Menschen mit psychischen Krankheitserfahrungen einen besseren Zugang zu somatischen Versorgungsstrukturen im öffentlichen Raum ermöglicht.
Was ist das Ziel des Projekts?
Folgende Fragestellungen sind für CoMitMenT zentral:
- Welche hindernden („barriers“) und fördernden („facilitators“) Faktoren erleben Menschen mit psychischen Krankheitserfahrungen, wenn sie Hilfe für somatische Probleme oder Anliegen im öffentlichen Gesundheitssystem in Anspruch nehmen möchten?
- Wie können sichere Räume – frei von Stigmatisierung und Diskriminierung – für Menschen mit psychischen Krankheitserfahrungen geschaffen werden, damit diese darin bestärkt werden mehr somatische Gesundheitsdienstleistungen wahrzunehmen?
Durch den in CoMitMenT verfolgten Co-Design-Ansatz werden Menschen mit (bewältigten) psychischen Krankheitserfahrungen sowie Angehörige und Freund:innen von Menschen mit psychischen Krankheitserfahrungen dazu ermutigt, sich aktiv in den Entwicklungsprozess einer für sie relevanten Intervention einzubringen. Aufgrund der partizipativen Erarbeitung eines Rahmenkonzepts für diese Intervention wird sich diese an den Bedürfnissen von Menschen mit psychischen Krankheitserfahrungen und realen Probleme, die sie beim Aufsuchen somatischer Gesundheitsdienstleistungen erleben, orientieren. Auf diese Weise kann gewährleistet werden, dass die Intervention auf die tatsächlichen Probleme eingeht, mit denen betroffene Personen konfrontiert sind. Gleichzeitig fließen die im Rahmen des ersten Co-Creation-Workshops identifizierten fördernden Faktoren in die Konzeptentwicklung ein, wodurch vorhandene systemische und individuelle Ressourcen genutzt und die betroffenen Menschen adäquat unterstützt werden können.
Wer nimmt am Projekt teil?
Menschen mit psychischen Krankheitserfahrungen; An- und Zugehörige von Menschen mit psychischen Krankheitserfahrungen; Professionist:innen aus dem somatischen und psychosozialen Gesundheitsbereich (Ärzt:innen, Gesundheits- und Krankenpflegepersonen, Sozialarbeiter:innen, klinische Psycholog:innen etc.); Public-Health-Forscher:innen
Wie werden die Teilnehmer:innen in das Projekt einbezogen?
Die Teilnehmenden werden im Rahmen von Co-Creation-Workshops zusammengeführt. Innerhalb der Co-Creation-Workshops in CoMitMenT soll die Diskussion zwischen Menschen mit (bewältigten) psychischen Erkrankungen, Angehörigen und Freund:innen von Menschen mit psychischen Krankheitserfahrungen sowie Professionist:innen aus dem somatischen und psychosozialen Gesundheitsbereich angeregt werden und die Erkenntnisse aus diesen fokussierten, moderierten Diskussionsrunden in kollaborativer Weise in die Konzepterstellung einer personenzentrierten Intervention einfließen.
Wie werden die Teilnehmer:innen für das Projekt gewonnen?
In Abstimmung mit der trialogisch zusammengesetzten Projekt-Steuerungsgruppe werden Einladungen zum Workshop erstellt, gedruckt und in den jeweiligen Organisationen der Projektpartner:innen sowie im öffentlichen Raum verteilt (z.B. Newsletter, Social Media). Personen, die sich unter den dort angegeben Kontaktdaten melden, werden vom Studienteam zu einem individuellen Treffen eingeladen, bei welchem sie weitere Informationen zur Studie erhalten und nach einem ausführlichen Gespräch die Möglichkeit haben, ihre informierte Einwilligung zur Teilnahme zu erteilen.
Projektleitung
Tobias Schiffler, BSc MSc (Medizinische Universität Wien)
Kooperationspartner
IdEE Wien; HPE Wien