Balanced Life Kit

Personalisierte Unterstützung nach der Rehabilitation

Thema
Nachsorge
Schwerpunkt
Balanced Life Kits; Rehabilitation
Methode
Befragung, Co-Creation
Laufzeit
August 2023 - Dezember 2023
Status
noch nicht gestartet
Ort
Salzburg
Förderschiene
OIS Enrichment Fund

Worum geht es im Projekt?

Die Form der multidisziplinären stationären Rehabilitation stellt eine Säule der Behandlung von Patient:innen nach operativen Eingriffen (Anschlussheilverfahren nach Gelenks-Ersatz), mit chronischen Erkrankungen (z.B. Low Back Pain, metabolische Erkrankungen), sowie nach lebensverändernden Ereignissen (z.B. Schlaganfall, Herzinfarkt, Long-Covid) dar. Erfolge sowohl physischer, funktioneller und psychischer Aspekte, als auch eine Verbesserung der Lebensqualität lassen sich aufzeigen. Wünschenswerterweise soll der gewonnene Benefit auch in die Zeit "nach der Reha" mitgenommen werden. Dazu braucht es eine aktive Mitarbeit und hohe Adhärenz der Patient:innen, also die Einhaltung der Therapieziele. Bei chronischen Erkrankungen sind die Adhärenz-Raten mit nur 50% besonders gering. Diese Leiden sind nicht heilbar, aber medikamentös oder mit bestimmten Verhaltensweisen behandelbar – vorausgesetzt die Patient:innen sind adhärent.

Durch die Stärkung der Adhärenz mittels eines erstmaligen "nach Reha"-Supports in Form eines sogenannten „Balanced Life Kit (BLK)", könnte die Nachhaltigkeit der Rehabilitation verbessert werden. Dazu werden im ersten Teil des Projekts Patient:innen nach ihren Wünschen und Bedürfnissen hinsichtlich eines Nachsorgeprogrammes befragt. Die somit gewonnen Erkenntnisse fließen dann in den zweiten Projektteil ein. Dieser beinhaltet die Erstellung eines Fragebogens, der die Umsetzbarkeit und Sinnhaftigkeit der Erwartungen seitens der Ärzt:innen und Therapeut:innen (Expert:innen-Team) erheben soll. Zusätzlich sind Workshops zur Diskussion der Ergebnisse angedacht, in denen Vertreter der beteiligten Personengruppen (Patient:innen, Ärzt:innen, Therapeut:innen) aktiv eingebunden werden. Zur Etablierung dieser Methode soll vorerst der Fokus bei Patient:innen mit Krankheiten des Stütz- und Bewegungsapparates und metabolischer Erkrankungen liegen.

Was ist das Ziel des Projekts?

Stärkung der Eigenverantwortung und Adhärenz durch die Erstellung eines „Balanced Life Kit“ und in weiterer Folge Verbesserung der Nachhaltigkeit rehabilitativer Maßnahmen.
Mittels Befragung von Patient:innen, Ärzt:innen und Therapeut:innen und eines anschließenden Workshops soll die Basis zur Erstellung eines „Balanced Life Kit“ (BLK), beispielhaft und als möglicher Startpunkt für den Support der Zeit „nach-Reha“, geschaffen werden. Der BLK ist eine Art Patient:innen-zentriertes Management mit dem Ziel Komplikationen zu vermeiden und die Lebensqualität zu optimieren. Durch die aktive Einbindung der Patient:innen kann die Eigenverantwortung, die Adhärenz in der Durchführung der durch das Reha-Team mitgegebenen Empfehlungen und damit auch die Nachhaltigkeit der Rehabilitation gestärkt werden.

Der „Balanced Life Kit (BLK)", der auf Individualisierung, Personalisierung und Umsetzbarkeit aufbaut, soll als Tool zur Verfügung stehen, um ein personen- und indikationsspezifisches Nachsorgeprogramm zu erstellen, welches den Patient:innen nach einem Rehabilitationsaufenthalt mitgegeben werden soll. Patient:innen sollen aktiv mit einbezogen werden, sollen eine Chance zur Mitgestaltung haben, denn so ist es viel leichter eine Veränderung anzunehmen und in den Alltag zu integrieren. Ganz nach dem Motto: “Verändern macht mehr Spaß als Verändert-Werden“. Dieses sinnvolle, quantitativ wie auch qualitativ eingestellte Nachsorgeprogramm leitet gezielt die Patient:innen an und führt sie durch die schwierige Zeit danach. Durch diesen Support soll die Adhärenz-Rate gesteigert und über längere Zeit aufrechterhalten werden, da nachhaltige Verbesserungen nur so gewährleistet werden kann.

Dieser positive und auch motivierende Impact wiederum kann einen weiteren Heilungserfolg bzw. eine bessere Bewältigung der Krankheit unterstützen und somit die Nachhaltigkeit erhöhen und im besten Fall auch zu einer verbesserten Lebensqualität führen (oocupational balance, work/life balance).

Wer nimmt am Projekt teil?

Im ersten Projektteil sollen über einen Zeitraum von drei Monaten Reha-Patient:innen mit den Indikationen Stütz und Bewegungsapparat sowie metabolischen Erkrankungen bei Entlassung in Bezug auf ein mögliches "nach Reha"-Programm anonymisiert befragt werden. In einer Paper Pencil Befragung soll ein Paket an bereits ausformulierten Fragen, welches dann auch von den Patient:innen bezüglich ihrer Bedürfnisse und Wünsche hinsichtlich Übungsprogrammen, Betreuungen, etc. ergänzt werden soll, eingesetzt werden. Zusätzlich werden die Patient:innen aufgefordert, darüber hinausgehende Vorstellungen bezüglich eines Nachsorge-Programmes in kurzen Worten zu beschreiben. Nach erfolgter Abfrage werden die Ergebnisse zusammengefasst und analysiert. Die Analyse wird über das LBI für Arthritis und Rehabilitation erfolgen, da die Patient:innnen bereits abgereist sind.
Im zweiten Projektteil sollen Ärzt:innen und Therapeut:innen über das Unipark Abfragesystem (OIS - Nutzung) befragt werden. Die durch die aus dem ersten Projektteil (Umfrage der Patient:innen) gewonnen Erkenntnisse bilden die Basis für die mit Ärzt:innen und Therapeut:innen geplante Umfrage. Ihre Meinung zur Umsetzung/Umsetzbarkeit wird erbeten.
Die oben angeführten Personengruppen nehmen aktiv an der Umfrage teil und werden somit in das Projekt direkt eingebunden.

Wie werden die Teilnehmer:innen in das Projekt einbezogen?

Die Umfragen werden mit Hilfe des Unipark Abfragesystems oder einer Paper Pencil Befragung durchgeführt. Die Study Nurse/Studienpraktikantin (Implementierungspersonal) soll bei der Entlassung die Patient:innen befragen, sie beim Ausfüllen des Fragebogens unterstützen und helfen, die von den Patient:innen spezifisch eingebrachten Vorschläge und Ideen festzuhalten. Nachfolgend sollen die Daten aus der Patient:innen-Befragung in ein Auswerte- und Statistik Programm (Excel, GraphPad, SigmaPlot) eingegeben werden. Über beschreibende und schließende statistische Verfahren (Häufigkeitsanalyse) werden die Daten ausgewertet und eine Prioritätenliste erstellt. Diese resultierende Reihung wird zur Erstellung einer verfeinerten Umfrage für Ärzt:innen und Therapeut:innen herangezogen. Hauptfokus dieser zweiten, ebenfalls statistisch analysierten, Teilumfrage liegt in der Abbildung der Perspektive von Ärzt:innen/Therapeut:innen hinsichtlich einer objektiven Umsetzbarkeit der von Patient:innen gesetzten Prioritäten. Das Ergebnis aus beiden Teilbefragungen soll in einem Workshop mit betroffenen Patient:innen diskutiert und evaluiert werden. Die Ergebnisse die aus beiden Umfragen resultierenden, umsetzbaren Präferenzen, sowie die Ergebnisse aus dem Workshop sollen im weiteren Schritt als Basis für das Erstellen eines Leitfadens des "nach Reha" Programmes, dem "Balanced Life Kit (BLK)", dienen.

Wie werden die Teilnehmer:innen für das Projekt gewonnen?

Patient:innen und Expert:innen aus dem RZ Saalfelden optional Gröbming werden aktiv um anonyme Teilnahme gefragt. Bei Teilnahme am Workshop könnte ein kleines Anerkennungsgeschenk ausgegeben werden.

Projektleitung

Mag. Dr. Bettina Thauerer

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Orggvan.Gunhrere@ne.yot.np.ng

Kooperationspartner

Pensionversicherungsanstalt Österreich (PVA)