The Future We Want!
Wie wollen wir in Zukunft leben? Welche technologischen Entwicklungen prägen unser Leben? Im Rahmen von drei innovativen Projekten konnten Bürger:innen aktiv an der Forschung mitwirken und die Zukunft mitgestalten.
Ziel ist es, die Öffentlichkeit enger in Forschungsprozesse einzubinden und den Dialog über Zukunftstechnologien zu fördern.
Diese Projekte gingen aus dem Open Innovation in Science Impact Lab hervor, einer Initiative der Ludwig Boltzmann Gesellschaft (LBG) in Kooperation mit der Johannes Kepler Universität Linz (JKU). Die drei JKU-Projekte wurden im Rahmen des OIS Impact Lab Programms mit rund 500.000 Euro gefördert und methodisch begleitet.
Neben einem vielfältigen Workshop-Programm und Mitmachformaten bot auch die österreichische Citizen Science Konferenz im April 2023 an der JKU einen wichtigen Raum für den Austausch zwischen Forschenden und Bürger:innen.
Drei Forschungsprojekte mit Bürger:innenbeteiligung
Das Open Innovation in Science Impact Lab an der JKU rückt die Bevölkerung und ihre Bedürfnisse in den Mittelpunkt und adressiert die großen Herausforderungen am Weg in eine wünschenswerte Zukunft – von der digitalen Revolution bis zur Bewältigung der Klimakrise. In einem Open Call hat das Team zunächst Wissenschaftler:innen dazu aufgerufen, Projekte einzureichen, die an der Schnittstelle von Mensch und Technologie angesiedelt sind, gesellschaftlichen Nutzen stiften, trans- und interdisziplinär arbeiten und die Bürger:innen aktiv in den Forschungsprozess einbinden. Eine unabhängige Jury hat Anfang 2022 folgende drei Projekte ausgewählt, die im Frühsommer 2022 starteten.
How to explain AI
In diesem Projekt möchte das LIT Robopsychology Lab der JKU (unter der Leitung von Prof.in Martina Mara) in einem partizipativen Prozess erforschen, wie das Verständnis für Künstliche Intelligenz (KI) in der Bevölkerung gesteigert werden kann, z.B. welche Fragen sich Bürger:innen in Bezug auf Künstliche Intelligenz in ihrem Alltag stellen und wie Antworten auf diese Fragen formuliert sein sollten. Zur Entwicklung eines innovativen KI-Erklärformats bindet das Projekt im Rahmen von Workshops drei Gruppen von Co- Forschenden ein: Citizen Scientists (also Bürger:innen), Künstler:innen und KI- Expert:innen. Ziel des Prozesses ist es, eine konkrete innovative Aktion (z.B. Plakatkampagne, Bühnenperformance) zur Förderung des KI-Verständnisses in der Bevölkerung umzusetzen und in einer Wirkungsstudie zu evaluieren, ob mehr KI-Wissen etwa zu weniger Technologieängstlichkeit führt.
Update Social
Wie kann soziale Innovation in Österreich funktionieren?
Das Projekt wird in Kooperation des JKU Sustainable Transformation Labs (unter der Leitung von Prof. Thomas Gegenhuber) und der Volkshilfe Oberösterreich umgesetzt. Gemeinsam starten sie einen Open Social Innovation Prozess in Form eines öffentlichen und kollaborativen Wettbewerbs unter Einbindung von unterschiedlichen Stakeholder:innen (z.B. Vertreter:innen aus der Zivilgesellschaft, Wohlfahrtsverbände, Unternehmen, Staat). Zu Beginn des Projekts wird es einen offenen Aufruf geben, um bestimmte Problemstellungen zu bearbeiten (z.B. Digitalisierung in der [mobilen] Pflege). Interessierte treffen sich dann bei einem Event (z.B. Hackathon-Format) und bearbeiten gemeinsam die Herausforderungen – so kommt es zur Vernetzung von Expert:innen und Bürger:innen. Ziel ist es, soziale Innovationen mit Potenzial zu identifizieren und in weiterer Folge ausgewählte Ideen zu fördern bzw. Initiativen bei der Umsetzung zu unterstützen.
VRImind!
Virtuelles Entfliehen und Zusammenfinden für Krebspatient:innen
Das Projekt wird vom Kepler Universitätsklinikum (JKU Lehrstuhlinhaber Prof. Dr. med. Clemens A. Schmitt, Universitätsklinikum für Hämatologie und internistische Onkologie) gemeinsam mit der JKU (Prof. Bernad Batinic, Institut für Pädagogik und Psychologie) umgesetzt und vom OIS Center unterstützt. Für Menschen mit fortgeschrittener Krebserkrankung eröffnet „Virtual Reality“ (VR) die Chance, ihrem stark belasteten Krankheitsalltag zu entfliehen. Als innovative Alternative zur klassischen Imaginationstherapie (IT) soll VR-gestützte Imagination (VRI) im Projekt VRImind! besonders effektiv helfen, Symptome der Patient:innen zu lindern und ihre psychische Widerstandsfähigkeit zu stärken. Dabei tauchen die Patient:innen mit Hilfe einer VR-Brille in einen dreidimensionalen, mit Klängen untermalten Raum ein. Im Rahmen dieses Projekts werden in Fokusgruppen sowohl digitale Medientechnologie- Expert:innen der Ars Electronica in Linz, Kenner:innen der Virtualwelt-Spieleszene („Metaverse“ u.a.), Vertreter:innen von Selbsthilfegruppen und die aktuell Betroffenen zusammenarbeiten und sich in den Forschungsprozess einbringen.
Citizen Science Konferenz 2023
Unter dem Motto ver.suchen – ver.einen – ver.antworten fand von 19. bis 21. April 2023 die Citizen Science Konferenz an der JKU statt. Gemeinsam mit dem Netzwerk Österreich forscht (BOKU Wien) sowie in Kooperation mit der Ars Electronica und der Ludwig Boltzmann Gesellschaft fand die Konferenz statt, um die Beteiligung von Bürger:innen in Forschungsprozessen an der Universität selbst, in Oberösterreich und im Rahmen des Netzwerks zu stärken und sichtbar zu machen.
Rückblicke auf das bunte Programm für alle Altersgruppen finden sich hier, hier und hier.