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05 Dez. 2024 von caufreiter

„Lebensborn“-Ausstellung eröffnet

Das „Lebensborn“-Heim Wienerwald war zwischen 1938 und 1945 eine Entbindungsanstalt in Niederösterreich, mit dem Ziel die Geburtenanzahl von Kindern zu erhöhen, die im Sinne der rassistischen Bevölkerungspolitik des NS-Regimes als besonders „wertvoll“ galten. Im partizipativen Projekt „MEMORY LAB“ des LBI für Kriegsfolgenforschung, wurde dieses Thema beleuchtet. Die Wanderausstellung war bis 27. November 2024 in Sankt Pölten und ist aktuell im Stadtmuseum Dornbirn zu sehen. Das OIS-Center begleitete das Projekt inhaltlich und übernahm die Finanzierung des partizipativen Teil der Forschung.

„Am Rande des Wienerwalds – Der Lebensborn in Feichtenbach“ so lautet die aktuelle Sonderausstellung, die das Ludwig Boltzmann Institut für Kriegsfolgenforschung gemeinsam mit dem Institut für Geschichte der Universität Graz gestaltet hat. Das Open Innovation in Science Center begleitete das Projekt inhaltlich und übernahm die Finanzierung des partizipativen Teil der Forschung.

Der Titel wurde dabei bewusst so gewählt, um einerseits zu verdeutlichen, dass der Schauplatz nicht im Zentrum des Wienerwalds liegt, andererseits um anklingen zu lassen, dass hier ein ein wichtiges Thema bisher am Rand des wissenschaftlichen Interesses lag.

„Weißer Fleck“

Das ehemalige Heim Wienerwald in Feichtenbach (Niederösterreich) ist ein „weißer Fleck“ in der österreichischen Zeitgeschichtsforschung. In einem seit 2020 laufenden Projekt erforscht das Ludwig Boltzmann Institut für Kriegsfolgenforschung in Kooperation mit der Universität Graz die Geschichte dieses Entbindungsheimes des SS-Vereins Lebensborn, in dem zwischen 1938 und 1945 mehr als 1.200 Kinder zur Welt kamen.

Die Einbindung von Bürger:innen als Co-Forscher:innen eröffnete dabei neue Möglichkeiten der konstruktiven Auseinandersetzung mit der Geschichte des Heimes. Personen, deren Biografien oder Familiengeschichten mit dem Heim in unterschiedlicher Weise in Verbindung stehen, waren in den Prozess der historischen Aufarbeitung genauso aktiv eingebunden, wie Personen aus dem räumlichen Umfeld des Heimes. Workshops dienten dabei der Vermittlung geschichtswissenschaftlicher Kompetenzen und der Arbeit mit historischen und biografischen Quellen.

a. Am Rande des Wienerwalds
b.