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Open Innovation in Science Features

Das Open Innovation in Science Center der Ludwig Boltzmann Gesellschaft befragt junge Nachwuchswissenschaftler:innen zu den interdisziplinären Schnittstellen ihrer Forschung und ihren Formen der gesellschaftlichen Einbindung. Wir erfahren zum Beispiel, welche Auswirkungen und Relevanz ihre Forschungsarbeit hat, wer bereits in ihre Forschung involviert ist und auch, mit wem die Wissenschaftler:innen in Zukunft gerne noch zusammenarbeiten möchten.

Der Titel unserer Gesprächsreihe ist dabei Programm: Feature bezeichnet ein kurzes Audio-Format, das sich der Übermittlung und Vertiefung von Information widmet. Darüber hinaus wird der Begriff featuring vor allem im Bereich der Musik für Zusammenarbeit verwendet. Jemanden zu featuren bedeutet aber auch, jemanden zu unterstützen und die Beteiligten zusammenzubringen.

In diesem Sinne findet Open Innovation in Science Center features… im öffentlichen Raum statt. In Parks und städtischen Grünanlagen, an Teichen und Kanälen, unter freiem Himmel und an der frischen Luft sprechen wir mit den Forscher:innen: Denn nicht nur in Zeiten der Corona-Krise möchten wir zur Öffnung der Wissenschaft beitragen und die aktive Zusammenarbeit von Forschung und Gesellschaft unterstützen.

Moderation: Hannah Bruckmüller
Produktion: Marlies Graf-Demirtaş
Konzept:  Hannah Bruckmüller & Marlies Graf-Demirtaş
Jingle: Simon Gramberger

  • 01

    Anna Artaker

    Anna Artaker ist Künstlerin und derzeit Elise-Richter-Research-Fellow an der Akademie der bildenden Künste Wien, wo sie ihr Habilitationsprojekt Medien der Geschichte vorbereitet.

    Ihre Werke wurden mehrfach ausgezeichnet und werden international ausgestellt. Artaker ist Mitglied der Jungen Akademie der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, wo künstlerische Forschung erstmals durch sie vertreten wird. Seit 2018 ist sie im Direktorium der Jungen Akademie.

    In ihren Werken untersucht Artaker die Rolle, die Bilder dabei spielen, wie wir unsere Welt wahrnehmen. Für das Experimentieren mit der realitätsstiftenden Funktion von Bildern arbeitet sie mit unterschiedlichen (Bild)Medien – oft solchen, die auch in anderen Wissenschaftsdisziplinen verwendet wurden oder werden – und umkreist so den gemeinsamen Ursprung von Kunst und Wissenschaft.


  • 02

    Luise Reitstätter

    Luise Reitstätter ist Kulturwissenschaftlerin. Zu ihren Arbeitsfeldern zählen Praktiken der zeitgenössischen Kunst, Methoden der empirischen Sozialforschung sowie Museums- und Ausstellungsforschung.

    2013 promovierte sie in Soziologie und Kulturwissenschaft und arbeitet seither in zahlreichen Forschungsprojekten, etwa zu Sehnsuchtsbildern vom Land, Gemeingut/Gemeinwohl-Bewegungen oder Sprache und Inklusion im Museum. Seit 2017 ist sie als Post-doc am Institut für Kunstgeschichte der Universität Wien als Leiterin des Labors für empirische Bildwissenschaft tätig. Aktuell verantwortet sie das Jubiläumsfondsprojekt „Recht auf Museum?“, welches die Beziehung von Museen zur Öffentlichkeit und vice versa in Archiv- und Feldforschungen untersucht. Im Gespräch erzählt sie von der Herangehensweise des Projekts „Recht auf Museum?“ zwischen Geistes- und Sozialwissenschaften sowie Museumstheorie und -praxis und erläutert konkrete Methoden der Bürger:innenbeteiligung. Aktuelle Projekteinblicke finden sich auf: www.rechtaufmuseum.com und https://www.instagram.com/rechtaufmuseum/.

  • 03

    Arabella Buchmann

    Arabella Buchmanns Karriere in der naturwissenschaftlichen Forschung startete mit einem Summer School Praktikum am Institut für Molekulare Biotechnologie in Wien (IMBA).

    Während ihres Studiums der molekularen Biotechnologie an der FH Campus Wien festigten Praktika in Wien und den USA ihren Entschluss, sich in der Immunologie zu vertiefen. Nach ihrem Abschluss kehrte sie als Research Assistentin in der Stammzellforschung ans IMBA zurück, wo sie bei der Etablierung von Modellen für immunologische Blut- und Hirnerkrankungen half. Im Jahr 2018 startete sie ihre Dissertation an der Medizinischen Universität Graz und auf der Allgemeinen Neurologie am Landeskrankenhaus Graz unter Prof. Dr. Michael Khalil. Im Zentrum ihrer Forschung steht hier das Neurofilament als Biomarker für Patienten mit Multipler Sklerose, einer neurologischen Autoimmunerkrankung.

  • 04

    Michael Feischl

    Michael Feischl ist Associate Professor für Computational PDEs am Institut für Analysis und Scientific Computing an der TU Wien.

    Er hat technische Mathematik an der TU Wien studiert und im selben Fach 2015 promoviert. Nach Aufenthalten in Sydney, Karlsruhe und Bonn wurde Michael Feischl 2019 an die TU Wien berufen und beschäftigt sich dort mit der Analyse von numerischen Verfahren für partielle Differentialgleichungen. Kurz gesagt sind das Methoden, welche zum Lösen von Problemstellungen, die aus der Physik oder den Ingenieurwissenschaften kommen, geeignet sind.

    Institut für Analysis und Scientific Computing
  • 05

    Maria Sagmeister

    Maria Sagmeister ist Rechtswissenschafterin und Kunsthistorikerin, sie beschäftigt sich in beiden Disziplinen insbesondere mit Fragen der Geschlechterforschung.

    Ihre Dissertation „Elternschutzrechte im Lichte von Gleichheit und Autonomie“ hat sie als Universitätsassistentin am Institut für Rechtsphilosophie der Universität Wien verfasst. Darin wird die Eröffnung und Schließung von Handlungsräumen durch das Recht mit Blick auf die Verteilung bezahlter und unbezahlter Arbeit verhandelt.
    Neben den Legal Gender Studies und dem Arbeitsrecht liegen ihre Interessen im Bereich des Sicherheitsrechts sowie dessen spannungsgeladener Beziehung zu Rechtsstaat und Grundrechten. Sie ist Mitherausgeberin der kritischen juristischen Fachzeitschrift juridikum.

  • 06

    Jakob Maurer

    Jakob Maurer forscht derzeit als Archäologe am Standort Asparn/Zaya des Zentrums für Museale Sammlungswissenschaften der Donau-Universität Krems.

    Davor war er prae-doc Assistent an der Universität Wien, war aber auch an vielen anderen Projekten beteiligt. Schon in der Schulzeit kam er über Ausgrabungen in Kontakt mit der Archäologie, in der eine sehr enge Zusammenarbeit mit zahlreichen anderen Disziplinen sowie mit enthusiastischen Privatpersonen üblich ist. Mit seiner Dissertation verschafft er sich einen Überblick zu kupferzeitlichen Fundstellen aus Österreich. Sie datieren in das 4. und 3. Jahrtausend v. Chr. und weisen eine beeindruckende Vielfalt auf, nicht nur bei den Funden, sondern auch bei möglichen Fragestellungen für zukünftige Forschungsprojekte.

    Zentrums für Museale Sammlungswissenschaften
  • 07

    Marie Niederleithinger

    Seit 2019 arbeitet Marie im Projekt „Patient Involvement in Oncology“ (PATIO) des Boltzmann Instituts Applied Diagnostics direkt mit Betroffenen zusammen. In ihrer Dissertation forscht sie zur Bildgebung bei Prostatakrebs.

    Während ihres Biochemie-Studiums in Göttingen kam Marie Niederleithinger über das journalistische Schreiben in Kontakt mit Forschenden diverser Disziplinen. Nach ihrem Abschluss erprobte sie sich am „Nationalen Institut für Wissenschaftskommunikation“ in Karlsruhe als Vermittlerin zwischen Öffentlichkeit und Forschung. In Berlin begleitete sie anschließend in einem interdisziplinären Team die Eröffnungsphase des partizipativen Galerieraums für Wissenschaft und Kunst „STATE Studio“.

    Patient Involvement in Oncology“ (PATIO)
  • 08

    Teresa M. Seifried

    Teresa M. Seifried ist Universitätsassistentin am Institut für Materialchemie in der Arbeitsgruppe Physikalische Chemie der Atmosphäre an der Technischen Universität Wien.

    Sie hat Technische Chemie an der TU Wien studiert. Nach ihrem Auslandssemester am Trinity College in Dublin hat sie sich im Masterstudium auf nachhaltige Technologien und Umwelttechnik spezialisiert. Ihre Dissertation widmet sich biologischen Aerosolen in Bezug auf deren Eisnukleationsaktivität und chemische Zusammensetzung. Der Fokus liegt dabei auf Emissionen borealer und alpiner Pflanzen wie zum Beispiel Birken. Mit einem drohnenbasierten Messsystem untersucht sie den Transport der Partikel aus dem Ökosystem Wald in die planetare Grenzschicht.

    Arbeitsgruppe Physikalische Chemie der Atmosphäre

Podcast

„Research, Patients & the Public“

Diskussionen über die Einbindung der Öffentlichkeit und der Patient:innen in Projekte der Ludwig Boltzmann Gesellschaft. Erfahren Sie mehr über Open Innovation in Science in der Praxis!

  • 01

    Patient power mit Roi Shternin (EN)

    Vor ein paar Jahren diagnostizierte Roi Shternin bei sich selbst eine seltene Erkrankung. Er war „Patient in Residence“ am Open Innovation in Science Center der Ludwig Boltzmann Gesellschaft (LBG). Unser Moderator Stuart Freeman stellt Ihnen kurz das Konzept dieses Podcasts vor. In „Research, Patients and the Public “ wollen wir LBG-Projekte beleuchten, in denen sich die Forschung für die Expertise mehrerer Akteure außerhalb der Wissenschaft öffnet.

    Folge auf Englisch

    Intro

    Rois Patientengeschichte

    Als er in Israel in der Armee diente, wurde Roi im Alter von 19 Jahren am unteren Rücken verletzt. Letztendlich fand er sich an ein Bett gefesselt wieder. Es dauerte bis zu seinem 28. Lebensjahr, bis er wieder normal laufen konnte. Vom Bett aus widmete er sich dem Studieren – damals noch mit dem Traum, selbst Arzt zu werden.

    Patientenermächtigung – die Basics

    Roi Shternin plädiert dafür, dass jeder einzelne Patient für seine Gesundheit selbst verantwortlich ist und sich während der Behandlung aktiv an der Entscheidungsfindung beteiligen sollte. Sein Fall solle aber eine Ausnahme bleiben, sagt er: Obwohl man Partner des Arztes sei, solle dieser jedoch derjenige sein, der die Diagnose stellt.

    Patient ohne Diagnose sein

    Vor ein paar Jahren kannte kein Arzt in Israel das „Postural Tachycardia Syndrome (PoTS)“, berichtet Roi. Ohne Diagnose verblieb er damit, als „Hypochonder“ abgestempelt zu werden.

    Die Sache selbst in die Hand nehmen

    Im Alter von 25 Jahren sagte einer der unzähligen Ärzte, die er gesehen hatte, seinen Eltern, dass er weder jemals wieder laufen, noch heiraten oder studieren würde. Das war der Punkt, an dem Roi beschloss, die Sache selbst in die Hand zu nehmen.

    Sich wie „ein Sack voller Symptome“ fühlen

    Da er ans Bett gebunden war, hatte Roi oft das Gefühl, als ein Bündel veränderter biochemischer Reaktionen gesehen zu werden, sagt er. Er vergleicht das von ihm erlebte Gesundheitswesen als Fabrik der Aufnahme und Entlassung von Fällen ohne Namen. Sich so herablassend behandelt zu fühlen, war für ihn inakzeptabel.

    Patienten in-residence – Experten sind Experten

    Roi arbeitet jetzt im LBG OIS Center und besetzt eine Position, die er als „a third level of empowerment“ bezeichnet. Nach fast zwei Jahren Reha beschloss er, etwas am System zu verändern. Er gründete eine Reihe von Start-ups wie „Doqme“ oder „Project Hearts“, die verschiedene Mängel bei Hilfsmitteln für die Gesundheitsversorgung angehen. Als er erkannte, dass trotz seiner Bemühungen „der Patient immer noch entmachtet ist“, gründete er seine erste NGO (#disautonomiaisrael).

    Bei einem Vortrag in Wien geriet er in das Blickfeld der LBG. Er war positiv überrascht, dass eine Forschungsgesellschaft etwas von seiner Patientensicht lernen wollte – nach dem Grundsatz: „Experten sind Experten – egal welche Ausbildung.“

    Wenn Patient Empowerment zum Beruf wird

    Jeder Patient kann online Gruppen verwalten, aber auch zum Meinungsführer werden. Digitalisierung und die „Demokratisierung der Stimmen“, wie Roi es nennt, ermöglichen es Patienten, etwas zu verändern: indem sie andere auf ihre Reise mitnehmen. Roi selbst hat diesen Übergang vom „Behinderten“ zum Ermächtigten nicht nur bei sich selbst, sondern auch bei anderen vollzogen.

    Zeit der Veränderung

    Während einige Krankenhäuser den Satz „Wir stellen den Patienten in den Mittelpunkt“ noch immer nur als Slogan verwenden, beobachtet Roi, dass immer mehr Organisationen Menschen mit gelebter Erfahrung bitten, Positionen wie „Patientenerfahrungsbeauftragte“ zu besetzen. Auch Forschungsorganisationen wie die LBG oder der NHS investieren Geld in die Erforschung der Patientenbeteiligung, berichtet er.

    Immer noch ein chronischer Patient

    Befähigte Patienten müssen immer noch gesundheitliche Herausforderungen bewältigen, auch wenn dies von außen möglicherweise nicht erkennbar ist. In einer „luxuriösen Position“ zu sein, wie Roi es beschreibt, betont er: „Meine Stimme entspricht der Stimme dieses Typen, der im Bett liegt – oder dieses Mädchens, das im Bett liegt.“ Außerdem hat er immer noch seine schlechten Tage.

    Eine andere Art von Rennen

    Nachdem er Jahre seines Lebens „verloren“ hat, möchte er nun sein Ziel erreichen, andere so schnell wie möglich zu stärken. Auf seiner Mission will er die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit, der Forschung und des Gesundheitswesens auf „die unsichtbaren Krankheiten“ lenken.

    „Alles, was ich laut meinem Arzt nicht gehabt hätte“

    Am Ende dieser Folge betont Roi, wie viel Macht Worte haben können.

    Outro

    Bitte teilen Sie uns mit, wenn Sie Fragen zu dieser Folge beantwortet haben möchten, und helfen Sie uns, dieses Format zu gestalten.

    Gast: Roi Shternin │ Moderation: Stuart Freeman │ Konzept und Produktion: Marie Niederleithinger │ Projektleitung: Lucia Malfent, Raphaela Kaisler │ Musik: Kurt Stolle

  • 02

    Chatte mit mir über das Leben mit Prostatakrebs – Ludwig der Bot

    Zu Gast in der ersten deutschsprachigen Folge von “Research, Patients and the Public”: Prof. Markus Mitterhauser. Er leitet das Ludwig Boltzmann Institut Applied Diagnostics und engagiert sich darüber hinaus in einem Projekt für die Einbindung von Prostatakrebs-Patienten in die Forschung.

    Ruth Hutsteiner

    Heute zu Gast: Prof. Markus Mitterhauser

    Durch die erste deutschsprachige Folge von “Research, Patients and the Public” führt Sie Radiojournalistin Ruth Hutsteiner. Mit ihr am Tisch sitzt Markus Mitterhauser: Er leitet das Ludwig Boltzmann Institut Applied Diagnostics und engagiert sich darüber hinaus in einem Projekt für die Einbindung von Prostatakrebs-Patienten in die Forschung.

      

    Krebsdiagnostik verbessern – “Wir wollen nicht würfeln”

    Markus Mitterhausers Mission ist ein neues Konzept für die Diagnostik bei Prostata-Krebs: Das Wissen darum, wo genau im Körper – und innerhalb des Tumors – sich Zellen wie verändert haben, ist essentiell für die individuelle Therapie. Der Nuklearmediziner und sein Team arbeiten dafür an einer Kombinationsmethode, die zwei Eigenschaften von Tumorzellen erkennen kann: Zum einen veränderte Eiweiße, die an schwach radioaktive Moleküle binden und dadurch ein Signal für die Bildgebung aussenden. Zum anderen Veränderungen in der Organisation des Erbguts von Tumorzellen. Das Schöne daran: Letztere können in Blutproben nachgewiesen werden – und könnten die unangenehme Prostatabiopsie ablösen.

    Nach der Therapie: Welche Bedürfnisse haben die Patient:innen

    Welche Herausforderungen müssen die Patienten auch nach der Therapie noch in ihrem Alltag meistern? Das herauszufinden, ist dem Institutsleiter ein besonderes Anliegen. Er möchte ihre Bedürfnisse in der Forschung adressieren und ist sich gleichermaßen sicher: Es gibt „da draußen“ bereits kreative Lösungen, von denen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in der Prostatakrebs-Forschung noch nichts wissen können.

    Aber wie an diesen Wissensschatz herankommen? Bei Themen wie Angst, Inkontinenz oder Impotenz kann das darüber Sprechen schwerfallen – was wir als Außenstehende erfahren, ist anekdotisches, sagt Markus Mitterhauser. Er möchte die Post-Therapie-Herausforderungen systematisch zum Forschungsthema machen.

    Ein Chatbot namens “Ludwig”

    Kann ein Chatbot der Zugang zu diesem Expert:innen-Wissen sein? Möglicherweise! Laut Markus Mitterhauser kann diese Technologie etwas bieten, das für Forschung unabdingbar ist: Eine systematische Herangehensweise für die Einbindung der Prostatakrebspatienten. „An ihnen vorbei forschen“ ist jedenfalls keine Option für ihn. Er und seine Kolleginnen und Kollegen möchten die so gesammelten Erkenntnisse für alle verfügbar machen. Noch dazu geht es ihm darum, mit Interessierten zu teilen, wie „cool“ der Prozess des Wissensgenerierens sein kann.

    Was bisher geschah

    Bei dem Format „Lab for Open Innovation in Science“ haben der Nuklearmediziner und die anderen Teilnehmenden das „Handwerkszeug” für Open Innovation in Science erlernt. Beim Übersetzen in Projektideen schaffte es „Patio – Patients in Oncology“ unter die „coolsten Projekte“, wie Markus Mitterhauser es formuliert. Das bedeutete Unterstützung in Form von Coaching und Ressourcen, um die Idee umsetzen zu können. Relativ rasch stellte sich den Forschenden die Frage: Wie an die Patienten herankommen?  – vor allem, wenn ein so sensibler Bereich des Körpers betroffen ist. An einem einzigen Tag schufen sie beim „Botathon“ gemeinsam mit Menschen unterschiedlichster Disziplinen einen ersten Prototypen.

    Kommt die Idee an?

    Welches Medium aber möchte die Zielgruppe – Herren mit Prostatakrebs und ihre Angehörigen – überhaupt nutzen? Das Projektteam entschied sich für einen zweistufigen Prozess, in dem eine vorgeschaltete Testphase diese grundsätzliche Frage beantworten soll. Die Vision bleibt der Chatbot – aber gleichermaßen bleiben die Forschenden flexibel. Eins ist für Markus Mitterhauser aber klar: „Wir werden das machen!“

    Wer sind die “Betroffenen”?

    Wenn der Wissenschaftler im Zusammenhang mit Prostatakrebs von “Betroffenen” spricht, dann meint er nicht nur den Patienten selbst. Eine Partnerin oder ein Partner erlebt beispielsweise auch, wie der Erkrankte mit den Situationen umgeht. Um in der Forschung nicht an ihnen vorbei zu arbeiten, ist es für den Wissenschaftler wichtig, die Betroffenen auf Augenhöhe einzubinden. „Forschung sollte für alle offen sein, die sich berufen fühlen“, sagt er.

    Outro

    Ende des Jahres, so hofft der Krebsforscher, könnte es dann so weit sein: Das Medium, um mit den Patienten und Angehörigen in Kontakt zu treten, ist bereit! Auch zu dieser Folge laden wir Sie, liebe Hörerinnen und Hörer, dazu ein, das Format gemeinsam mit uns zu gestalten: Nutzen Sie gerne die Kommentarfunktion unten.

    Gast: Markus Mitterhauser │ Moderation: Ruth Hutsteiner │ Konzept und Produktion: Marie Niederleithinger │ Projektleitung: Lucia Malfent, Raphaela Kaisler │ Musik: Kurt Stolle

  • 03

    Du bist niemals zu jung, um zu forschen

    Moderatorin Ruth Hutsteiner spricht mit Raphaela Kaisler – sie hat das Ausbildungsprogramm Science4Youth für Jungforschende ab 16 Jahren ins Leben gerufen – und Absolventin Ella Deitemyer darüber, worum es bei Science4Youth geht und warum es so wichtig ist, Jugendliche in die Forschung mit einzubeziehen.


    Ruth Hutsteiner

    Erstmals haben sich zwei Gäste gleichzeitig zu unserer Moderatorin, Ruth Hutsteiner, gesellt. Außerdem korrigiert eine von den beiden den Altersdurchschnitt nach unten: Am Tisch sitzen Raphaela Kaisler – sie hat das Ausbildungsprogramm Science4Youth für Jungforschende ab 16 Jahren ins Leben gerufen – und Absolventin Ella Deitemyer.

    Dr. Raphaela Kaisler

    Wozu Jugendliche im Forschen trainieren?

    Um Jugendlichen eine echte Chance dazu zu geben, ihre Stimme gleichwertig in die Gestaltung von Forschung einbringen zu können, muss man ihnen die Möglichkeit bieten, sich auf die Rolle vorzubereiten. Dasselbe gilt auch für andere Mitglieder der Öffentlichkeit ohne wissenschaftliche Ausbildung. Das zahlt sich für beide Seiten aus: „Wir können viel von den Jugendlichen lernen“, sagt Raphaela Kaisler.

    Hauptberuflich Schülerin am Musikgymnasium

    Ella Deitemyer

    Wie kommt eine Schülerin des Wiener Musikgymnasiums dazu, in ihrer Freizeit bei Science4Youth mitzumachen? Durch ihren Geographielehrer erfuhr sie von dem Ausbildungsprogramm – welcher damit bei seiner Schülerin einen Nerv traf: Schon als Kind hat sie ihre eigenen Experimente gemacht und Beobachtungen notiert. Was es aber wirklich bedeutet, zu forschen – das wollte sie mit einem eigenen Projekt herausfinden.

    Motivierte MentorInnen finden: kein Problem

    Aus den Ludwig Boltzmann Instituten fanden sich schnell motivierte Forscherinnen und Forscher, die die Jugendlichen in dieser ersten Auflage von Science4Youth begleiten wollten. Sie arbeiten im Bereich TraumatologieMenschenrechte oder an partizipativen Forschungsmethoden – kurzum einer bunten Mischung an Disziplinen.

    Was kann man in zwei Semestern über Forschung lernen?

    Das Training ist modular aufgebaut – den Großteil der theoretischen Grundlagen können die Jugendlichen über eine Plattform und Videos erwerben. Was ist Forschung eigentlich und wozu brauchen wir als Gesellschaft sie? Antworten auf diese grundlegenden Fragen gibt es ebenso, wie auch innovative Ansätze eingeführt werden, wie Forschung neu gestaltet werden kann.

    Im zweiten Teil rüsten sich die Jungforschenden für ihr eigenes Projekt aus: Wie stelle ich eine Forschungsfrage – und welche Methoden stehen mir zur Verfügung, diese zu beantworten? Das Thema suchen sie sich selbst – ihre MentorInnen begleiten sie wiederum dabei, dieses in eine konkrete Forschungsfrage zu gießen. Dann generieren die Jugendlichen ihre eigene Evidenz und erleben zum Abschluss noch Forschungsalltag hautnah: in einer von zwei LBG Forschungsgruppen zu psychischer Gesundheit.

    Eine frische Herangehensweise – gute Impulse für die Forschung?

    Science4Youth ist keine Einbahnstraße: Es geht ganz klar darum, gegenseitig voneinander zu lernen. Die Forschenden teilen ihre Erfahrung – die Jugendlichen ihre „sehr inspirierende, positive Einstellung“ gegenüber einem neuen Forschungsprojekt. Sie sähen nicht gleich, „wen man nicht erreichen kann mit der Studie oder was man nicht erheben kann“, sondern blieben erstmal ganz ergebnisoffen, erzählt Raphaela Kaisler.

    Ellas Forschungsprojekt

    Im ersten Brainstorming seien zig Themen zusammengekommen, die sie interessierten, berichtet Ella. Dabei in dieser Fülle den Fokus zu setzen, hätten ihr auch die „In-Class-Meetings“ geholfen – also die persönlichen Treffen. Ella hat schließlich eine Forschungsfrage ausgearbeitet, die ihr in ihrem Alltag sehr nahe ist: Wie beeinflussen Wettbewerbe die psychische Gesundheit der jungen Musikerinnen und Musiker?

    Um eine Antwort darauf zu finden, entschied sich die Schülerin für einen Online-Fragebogen, der sich an ihre Mitschülerinnen und Mitschüler richtete. Sie erzählt, sie habe mit ihrer Forschungsarbeit bei den anderen einen Nerv getroffen – ihre ansehnliche Stichprobe spricht dafür. Dazu kam ein Interview mit einer Berufsmusikerin, die ebenfalls das Gymnasium besucht hatte.

    Was Ellas Daten über Lampenfieber verraten

    Je mehr Daten die Jugendlichen sammeln können, desto mehr gibt es zum Auswerten. Die Gymnasiastin stellt in ihrem Abschlussbericht dar, wie denn nun das Verhältnis ihrer Mitschüler:innen zu den musikalischen Leistungsanforderungen aussieht. Aber hören Sie!

    Ein Tandem aus Forschenden und Jugendlichen

    Die Tandems aus erfahrenen Forschenden und Jugendlichen wurden zunächst ausgelost. In Ellas Fall kam dabei ein nicht so nachhaltiges Pairing heraus – der Kollege ging alsbald in Elternkarenz. Gut aufgehoben habe sie sich trotzdem gefühlt, erzählt die Schülerin. Statt ein „nein das geht nicht, nein das ist unrealistisch“ zu hören zu bekommen, hätten sie gemeinsam abgewandelt und angepasst.

    Absolventinnen auf europäischer Bühne

    Am 14 Juni diesen Jahres wurde erstmals auch die besten Projekte mit dem „Science4Youth-Award“ gekürt. Die beiden Gewinnerinnen werden zur European Researchers Night nach Hamburg reisen – das ist eine EU-Initiative, bei der Forschende ihre Arbeit öffentlich vorstellen. Mitten unter ihnen werden die zwei Jungforschenden sein. Noch ausgezeichneter als die anderen Projekte waren laut der Jury zwei zu Stressbewältigung bei Jugendlichen: durch Bewegung beziehungsweise Tabak- und Cannabis-Konsum.

    Ein Resumé aus zwei Blickwinkeln

    Sich über ein Jahr mit nur einem Thema befassen – das sei doch nochmal etwas anderes, als sich auf eine Schularbeit vorzubereiten, so Ella. Sie habe sich dafür von der Motivation des Science4Youth-Teams anstecken lassen. Für Raphaela Kaisler war die Herausforderung zunächst: die Lerninhalte für 16-Jährige aufzubereiten, statt für Erwachsende oder Studierende. Ob sie dann auch noch ihre Stichprobe zusammen bekämen? Und mit der Datenverarbeitung zurechtkämen? „Das haben sie wirklich hervorragend gemacht“, zieht sie ihr Resumé.

    Besonders Spaß gemacht habe es der Organisatorin, gemeinsam mit den Jungforschenden aus deren anfänglich breitem Interesse das konkrete, umsetzbare Forschungsvorhaben herauszuschälen. Dabei sei es dem Team wichtig gewesen, zu fragen: „Ist es immer noch ihr Projekt, ihre Idee?“

    Was braucht es, um ein Forschungsprojekt zu starten

    Eine Lerneinheit pro Monat plus drei persönliche Treffen: Ist das die Formel zum ersten, eigenen Forschungsprojekt? Eine relativ kurze gemeinsame Zeit war das – umso mehr war das Team positiv von den entstandenen Projekten überrascht.

    Eine einmalige Zusammenarbeit?

    Mitgemacht hatten ursprünglich 19 Jugendliche, von denen 11 abgeschlossen haben – und es soll eine weitere Runde geben! Die Alumni der ersten sollen dabei möglichst selbst als MentorInnen mitwirken und im Projekt einen Co-Lead übernehmen.

    Die alles entscheidende Frage

    Ella sagt, sie wisse nun konkreter, wie die Arbeit als Forscherin für sie aussehen könnte. Das ist für sie nach wie vor ein alternatives Zukunftsszenario zum professionellen Musizieren. Zu tun gibt es immerhin überall und immer etwas.

    Gast: Ella Deitemyer und Raphaela Kaisler │ Moderation: Ruth Hutsteiner │ Konzept und Produktion: Marie Niederleithinger │ Projektleitung: Lucia Malfent, Raphaela Kaisler │ Musik: Kurt Stolle

  • 04

    Listening to the child’s voice – The Village Project (EN)

    Dr. Jean Paul ist PI des „Village Project“, wo sie mit ihrem Team nachweisen will, wie Kinder mit psychisch erkrankten Eltern besser erkannt und unterstützt werden können. In dieser Folge spricht sie mit unserem Gastgeber Stuart Freeman über die Fortschritte und Herausforderungen ihrer Forschung und warum es so wichtig ist, Menschen außerhalb der Forschung einzubeziehen.

    Folge auf Englisch

    Intro

    In unserer 4. Folge spricht Moderator Stuart Freeman mit Dr. Jean Paul, Projektleiterin einer Forschungsgruppe der Ludwig-Boltzmann-Gesellschaft namens „Village“, in der sie mit ihrem Team nachweisen will, wie Kinder mit psychisch erkrankten Elternteilen besser erfasst und gefördert werden können.

    Dr. Jean Paul

    Experten aus Erfahrung – Psychische Gesundheit

    Durch die Einbindung der Community mit einem Ansatz namens „Crowdsourcing“ wurden erfahrene Experten – Patienten, Angehörige und Betreuer – gefragt, welche offenen Fragen die Forschung im Bereich der psychischen Gesundheit ansprechen sollte. Ein dringendes Thema waren Kinder mit psychisch erkrankten Eltern, von denen 1 von 4 Kindern betroffen ist.

    Vom “Ideas Lab” zum Projekt „Village“

    Im Jahr 2017 nahmen 30 Forscher:innen an einer 5-tägigen Veranstaltung namens „Ideas Lab“ teil, bei der sie ein Brainstorming zu Forschungsvorschlägen durchführten, die aus der Menge gesammelt wurden. Während dieser Veranstaltung wurden zwei Projekte gegründet: Village und DOT.s.

    Worum es beim Projekt Village geht 

    Kinder mit einem psychisch erkrankten Elternteil sind dem System oft nicht bekannt. Das Projekt Village möchte diese Kinder unterstützen und setzt auf Frühförderung und Prävention und darauf, was sie wirklich brauchen.

    Warum ist es wichtig, Menschen außerhalb der Forschung einzubinden? 

    Erfahrungen sind sehr persönlich, insbesondere mit psychischer Gesundheit. Dr. Jean Paul betont, dass wir Menschen, die eine psychische Erkrankung und das Unterstützungssystem erlebt haben, einbeziehen müssen, um zu wissen, wo die Defizite und Chancen liegen.

    Wie bezieht man Menschen ein

    Verschiedene Prozesse wie ein Beirat und monatliche Treffen mit jungen Erwachsenen, deren Elternteil psychisch krank ist, helfen zu verstehen, wie sich das Projekt Village sich entwickelt und wo die Forschung noch besser werden kann.

    Herausforderungen 

    Einige der geführten Gespräche können ein Trigger sein, deshalb ist es wichtig, sicherzustellen, dass Sie mit der Gruppe nachbesprechen und den Überblick behalten.

    Aktueller Stand und wie es weitergeht 

    Nach Abschluss eines sechsmonatigen gemeinsamen Entwicklungsprozesses entwarfen Dr. Jean Paul und ihr Team, wie ihr Forschungsprozess aussehen könnte. Sie entwickelten einen Zwei-Praktiken-Ansatz. Jetzt entwerfen sie das Training und wie sie diese Ansätze unterstützen können, die innerhalb des nächsten Jahres implementiert und evaluiert werden sollen.

    Output 

    Bitte teilen Sie uns mit, wenn Sie Fragen zu dieser Folge beantwortet haben möchten, und helfen Sie uns, dieses Format zu gestalten.

    Gast: Jean Paul │ Moderation: Stuart Freeman │ Konzept: Marie Niederleithinger │ Produktion: Marlies Graf-Demirtaş│ Projektleitung: Patrick Lehner, Raphaela Kaisler │ Musik: Kurt Stolle

  • 05

    D.O.T. – Die offene Tür

    Was in der Forschung Alltag ist, überträgt sich diesmal auch in unser Pop-Up-Tonstudio: in unserer fünften Episode spricht Radiomoderatorin Ruth Hutsteiner diesmal mit zwei Forscherinnen und zwar auf Englisch und auf Deutsch. Zu Gast sind Marija Mitic, MD und Susanne Sophie Schmalwieser vom Forschungsprojekt D.O.T.

    Was in der Forschung Alltag ist, überträgt sich diesmal auch in unser Pop-Up-Tonstudio: in unserer fünften Episode spricht Radiomoderatorin Ruth Hutsteiner diesmal mit zwei Forscherinnen und zwar auf Englisch und auf Deutsch. Zu Gast sind Marija Mitic, MD und Susanne Sophie Schmalwieser vom Forschungsprojekt D.O.T.

    WozuWofür steht D.O.T.?

    Marija Mitic

    Das „Die offene Tür“ (D.O.T.) Forschungsprojekt ist Teil der Ludwig Boltzmann Gesellschaft und hat seinen Sitz an der Karl Landsteiner Universität in Krems. Marija Mitic, die jüngste stellvertretende Projektleiterin im Projekt, arbeitet dort gemeinsam mit ihren Kollegen*innen an der Stärkung der sozialen Verbundenheit zwischen jungen Menschen.

    Susanne Sophie Schmalwieser

    Von der Schule zum Forschungsprojekt

    Susanne Sophie Schmalwieser kam dank ihrer Deutschlehrerin zum D.O.T. Projekt. Sie folgte dem Aufruf von Beate Schrank, der D.O.T. Projektleiterin, Schüler*innen zu motivieren, am Projekt teilzunehmen.

    Die Anfänge von D.O.T.

    Im Rahmen der Open Innovation in Science Initiative der Ludwig Boltzmann Gesellschaft wurde die „Reden Sie Mit“ („Tell Us!“) Crowdsourcing-Kampagne organisiert. Bürgerinnen und Bürger wurden gefragt, welche wichtigen Themen im Bereich „psychischer Gesundheit“ beforscht werden sollten. In weiterer Folge wurde durch einen interaktiven Workshop „Ideas Lab“ das Kernteam von D.O.T. gebildet, um Kindern beim oftmals schwierigen Übergang zur Sekundarschule, auch online, zu unterstützen.

    Verbundenheit fördern

    Die Zeit zwischen Primär- und Sekundarschule ist für viele Schüler*innen eine Herausforderung, aber gleichzeitig auch eine Chance. Die Verbundenheit von Peers zu fördern ist in diesem Zeitraum sehr wichtig, um auch die gesunde Entwicklung von Kindern zu unterstützen. Marija Mitic erzählt wie diese Verbundenheit durch das Projekt D.O.T. gefördert wird: durch die spielerische Förderung von sozialen Fähigkeiten und Kompetenzen, und Unterstützung von sozialen Interaktionen im Klassenzimmer und online.

    Wie wichtig ist die Einbindung junger Menschen in die Forschung?

    „Nicht nur die Forschung profitiert von der Einbindung und den persönlichen Erfahrungen junger Menschen, auch den eingebundenen Jugendlichen können dadurch neue Perspektiven eröffnet werden. Die gelebte Erfahrung kann auch motivieren in der Zukunft selbst etwas zum Thema beizutragen“, sagt Susanne Sophie Schmalwieser.

    Aktueller Status und was kommt als Nächstes?

    Aktuell beschäftigt sich das Team, zusammen mit den Kindern, hauptsächlich mit der Entwicklung der Onlineplattform „Hub“ und der Konzeption der Lernspiele, die im Rahmen von D.O.T. in den Klassenzimmern zur Anwendung kommen werden und Ende 2021 in die Umsetzung gehen.

    Gast: Susanne Sophie Schmalwieser und Marija Mitic │ Moderation: Ruth Hutsteiner │ Produktion: Marlies Graf-Demirtaş │ Konzept: Marie Niederleithinger │ Projektleitung: Raphaela Kaisler │ Musik: Kurt Stolle